Weniger ist mehr

Auf dem Bild (von Anneliese Parzinger) von links Christel Jakob, Walfriede Heinz, Gerda Brunnengräber, Gabi Froitzheim und Rosi Lamura.

Katholischer Frauenbund – ZV Lorsch – feiert Erntedank

Es ist schon zur Tradition geworden, dass der katholische Frauenbund nach dem Erntedanksonntag für seine Mitgliederinnen  eine Erntedankfeier in der katholischen Kirche ausrichtet.  Wegen der noch immer grassierenden Coronapandemie waren die Einhäuser Frauenbundschwestern in diesem Jahr zu Hause geblieben. Auch die sich üblicherweise anschließende Erntedankvesper im Paulusheim fiel COVIT-19 zum Opfer.

Einen besonderen Rahmen nimmt dabei die Dankandacht in der Pfarrkirche St. Nazarius ein. In der Andacht, die von Gerda Brunnengräber geleitet wurde, trugen die  Vorsitzende Walfriede Heinz, Christel Jakob, Gerda Brunnengräber, Gabi Froitzheim und Rosi Lamura Texte, Gebete und Fürbitten vor. Inhaltlich hielt sich Gerda Brunnengräber an die Themen Segen und gesegnet sein und die Bewahrung der Schöpfung durch bedachtes Sparen der Lebensmittel  – Recourcen.

Unter Christen sei das Segnen auch heute noch ein wichtiger Teil ihres Glaubens, so Gerda Brunnengräber, denn wen Gott segne, dem werde zugemutet, dass er zum Segen für andere Menschen werde. Sie erinnerte an Segenssprüche wie „An Gottes Segen ist alles gelegen“.  In der ehemaligen kommunistisch, atheistisch DDR habe es allerdings geheißen „Ohne Gottes Sonnenschein bringen wir die Ernte ein“, aber die DDR gebe es nun ja nicht mehr.  Ein weiteres Thema war die Bedrohung der Schöpfung, durch den Raubbau an der Natur und die Verantwortungslosigkeit der Menschen. Allein dadurch,  dass die Menschen sich durch die oftmals aggressive Werbung immer wieder verleiten lassen zu viele Lebensmittel einzukaufen und diese nach kurzer Zeit wegwerfen,  schade der Natur und Umwelt massiv. Gerda Brunnengräber belegte das mit Zahlen. So werden nur in den privaten Haushalten jährlich pro Kopf 62 Prozent der Lebensmittel weggeworfen, davon 44  Prozent Gemüse und 44 Prozent Obst, weil es nicht mehr ansehnlich genurg ist, 20 Prozent der Backwaren landen auf dem Kompost. Umgerechnet werden etwa 253 Euro jährlich durch unverbrauchte Lebensmittel ausgegeben.

Im Angesicht des wunderschön mit Erntegaben geschmückten Altars, den Walfriede Heinz mit einer Gruppe von Frauen mit Erntegaben bestückt hatte dankten die Gläubigen mit Liedern und Gebeten dafür, dass Lorsch von der  Coronapandemie   weitgehendst verschont geblieben sei. Damit das so bleibe, könne man auf Feiern gerne verzichten, betonte Gerda Brunnengräber, die die Texte für die Andacht ausgearbeitet hatte. Margit Münch an der Orgel gestaltete den Gottesdienst musikalisch. 

Text: Anneliese Parzinger

Bild: Christiane Ludwig-Paul