Tür 2

Das heutige Bild ist in Northeim aufgenommen und hat zwei Ebenen.

Ich möchte heute, am zweiten Dezember, zu einer kleinen geistlichen Übung einladen:

Betrachten sie heute das, was ihnen widerfährt, von zwei Seiten:

Der Autofahrer, der hinter ihnen laut hupt:

Ist er einfach ungeduldig oder ist er in Not, weil er sehr pünktlich zu einem wichtigen Termin muss?

Der gereizte Kommentar ihrer Kollegin:

Schwelt da ein Konflikt oder ist es einfach nur Ausdruck von Stress und Überforderung?

„Da bist du ja endlich“ – als Reaktion auf ihren Besuch: Kritik oder Ausdruck von Freude.

 

Diese Liste ließe sich beliebig fortführen.

Jede und jeder hat gute Gründe, so und nicht anders in einem Moment zu handeln und zu reagieren (was nicht bedeutet, dass es richtig und in Ordnung ist). Aber durch meine Reaktion darauf, meine Sichtweise, meine Gelassenheit und auch durch meinen (liebevollen) Humor habe ich es in der Hand, zu deeskalieren, auch wenn ich den Konflikt nicht lösen kann.

Auch ist mir bewusst, dass es genug Situationen gibt, in denen nur meine klare Ansage, mein Stopp und mein Nein die einzige Reaktion sein können.

Trotzdem meine Einladung:

Betrachten sie das, was ihnen heute widerfährt, bewusst von zwei Seiten.

Sie betrachten die Welt mit Gottes Augen.

Die gestehen dem Leben seine Vielfalt zu.

Eigentlich machen wir das ja eher im Rückblick, so können wir das Erlebte in einem anderen Kontext deuten und oft schon haben sich getroffene Entscheidungen und gewagte Schritte als die im Augenblick absolut richtige erwiesen.