Seit uralten Zeiten sind sie da. Seit Menschen es wagten, mit ihren Schiffen die Ufer zu verlassen, stehen an strategisch berechneten Plätzen die Türme. Die Leuchtfeuer wurden geschickt verstärkt, um den Seefahrern heimzuleuchten.

Fest und verlässlich stehen sie an den Küsten, Hafeneingängen, Flussmündungen. Sie sind auf allen Kontinenten, selbst in der Antarktis zu finden.

Entfernungen und Standorte sind ganz genau kalkulierbar und auszurechnen, wenn man die Formel kennt. Augenhöhe des Betrachters und Feuerhöhe werden genutzt, um die Reichweite und damit die Entfernung exakt auszumessen.

In Zeiten von GPS und elektronischer Navigation scheint dies veraltet und nutzlos. Doch was, wenn diese verlässlichen Daten ausfallen?

Ich liebe dieses verlässliche und ermutigende Leuchten, wenn ich am Meer unterwegs bin und stelle mir gerne die alten Seefahrer vor.

Immer schon sind sie da. Menschen, die einen weiten Horizont haben. Die etwas ausstrahlen, deren Freude und Motivation ansteckend sind. Sie sind in der Lage, ihre innere Flamme zu nähren und zu verstärken. Sie bleiben erreichbar und ansprechbar, verlässlich und beständig.

Wir finden sie in unseren Familien, in der Gemeinde, in caritativen Einrichtungen und im Sportverein.

Unersetzbar und verlässlich sind sie. Manchmal nehmen wir ihr Leuchten gar nicht mehr wahr und sind schockiert und orientierungslos, wenn ihr Licht ausfällt oder verlöscht.

Das Schlimmste wäre nicht, dass das Feuer verlöscht. Es werden sich Leuchtturmwärter finden, die die Flamme nähren und pflegen. Katastrophal wäre es, wenn der Leuchtturm einstürzt. Oder können wir auf die noch ältere Tradition der Leuchtfeuer und Feuerschiffe zurückgreifen?

Leuchtfeuer und Leuchtturmwärter, Orientierung und Verlässlichkeit erhellen mich, wenn ich es wage, vertraute Ufer zu verlassen.