Adventskalender 2022 – Tür 7

SONNENGEFLECHT

In unserer Körpermitte gibt es ein Geflecht aus Fasern und Knoten, der “Plexus solaris“. Ohne dieses Geflecht gäbe es keine Steuerungs – und Informationsfluss zwischen Kopf und Bauch.  In den alten Zeiten hat man dieser Körperregion den Sitz der Sympathie und des Gemeinschaftsgefühls zugeordnet. Gewalteinwirkung tut ihr gar nicht gut.

„Plexus solaris“ bedeutet: „Sonnengeflecht“. 

Mir gefällt diese Vorstellung. In meiner Körpermitte gibt es einen Lichtraum. Wenn ich diesem Bereich genug Raum zugestehe, bin ich ausgeglichen und gelassen, Kopf und Bauch sind im Gleichgewicht, Gedanken und Gefühl in gutem Kontakt.

Wie wäre es, heute einmal auf diesen inneren Lichtraum zu achten?

Entweder im Liegen: Ganz bewusst in den Bauch hineinatmen und sich vorstellen, wie die Energie über den Atem in die Körpermitte hineinströmt.

Oder mit einer Wärmeflasche auch dem Bauch wahrnehmen, wie Entspannung aus der Körpermitte heraus durch den ganzen Körper zieht.

Es geht auch unterwegs: Während der Busfahrt, im Fahrstuhl oder am Schreibtisch gestatte ich mir die Vorstellung, dass ich aus meinem inneren Lichtraum hinaus agiere und mich bestärken lasse durch diese gesammelte Energie. Ich atme für einen kleinen Moment ruhig und bewuss ein – und aus und dabei in meine Körpermitte hinein und aus ihr heraus.

Sonnengeflecht: In mir ist Raum für Wärme, Ruhe, Gelassenheit. Kopf und Bauch sind im Gleichgewicht. Kopf und Bauch gehören zusammen, sind im Gleichgewicht.

Die heilige Theresa umschreibt es ähnlich: In mir ist ein innerer Raum, ein innerer Tempel. Gott ist darin anwesend und erwartet mich geduldig. In mir ist die liebende Gegenwart Gottes.

Sie nennt es Kontemplation: Mich vor die liebende Gegenwart Gottes begeben, der mich freudig erwartet.

Mein Sonnengeflecht: Ich bin mit mir und Gott verbunden. So komme ich ins Gleichgewicht.

In meinem inneren Lichtraum.