Es braucht viel Geduld und Vorausschau, bis jedes Glas seinen Platz gefunden hat. Bis die Idee konkretisiert ist, alle Dochte aufgerichtet sind. Bis jedes Teelicht platziert ist.

Das Schönste ist das Anzünden. Wenn man innen beginnt, breitet sich das Licht sachte und langsam aus. Der Lichterteppich beginnt, sanft zu glühen. Und obwohl so viele Helfer dabei sind, wird es immer stiller und andächtiger im Kirchenraum.

Lichter erleuchten unsere Kirchen, durchglühen das Gebäude und erschaffen eine ganz eigene Atmosphäre. Das Licht durchdringt uns und erleuchtet unser Herz, berührt unser inneres, beschenkt uns. Gott hat mit uns unendlich viel Geduld und weiß, wo unser Platz in der Welt ist. Es ist unsere Lebensaufgabe, die göttliche Gabe in uns mehr und mehr zu Leuchten zu bringen. Wir können dafür ein Gespür entwickeln und uns darauf einlassen. Die bedingungslose Liebe, die Gewissheit, dass Gott in unserem Leben wirkt, dass wir vorbehaltlos angenommen sind, bringt uns zum Strahlen, zum Leuchten.

Gott segnet uns. Behütet uns. Gottes Angesicht leuchtet über uns, ist uns gnädig. Unter Gottes freundlich zugewandtem Blick beginnt unser Herz zu leuchten, kraftvoll zu brennen, verzehrt sich langsam und stetig.

Gottes Segen durchdringt uns und unsere Unzulänglichkeiten, durchglüht uns und erleuchtet uns von innen, erhellt uns und unsere Umgebung. Gottes Segen gibt uns eine Ahnung, wie weit und hell und großartig die Welt sein kann.

Was ist das Schönste an diesem Geschenk? Es wirkt nur durch uns und es leuchtet nur, wenn wir es weitergeben.

Ein Segen sind wir. Geben wir es als Gesegnete weiter.