Mut zu neuen Programmformaten

Bild: Sarah Kastner Fotostudio

#feministisch_vernetzt hieß das Angebot, dass der Diözesanverband Mainz im Sommersemester 2024 neu in sein Programm aufnahm. Es richtete sich an alle Frauen* an den drei Mainzer Hochschulen (Johannes Gutenberg-Universität, Hochschule Mainz, Katholischen Hochschule Mainz) und wollte Studentinnen*, Professorinnen* und Mitarbeiterinnen* einen neuen Ort zum Kennenlernen, Vernetzen und Austauschen bieten. Initiiert hatte das Angebot Prof’in Dr. Ulrike Gerdiken von der Katholischen Hochschule Mainz, die auch Sprecherin der Einzelmitglieder des KDFB-Bundesverbands ist. Die Katholische Hochschulgemeinde Mainz stellte als Kooperationspartnerin ihre Räume zur Verfügung, die KDFB-Stiftung unterstützte das Projekt finanziell. Und so trafen sich im Februar 2024 fünf Frauen, um das neue Angebot zu planen. Drei Aspekte waren ihnen bei dem Programm wichtig:

  • Es sollte vor allem gesellschaftspolitische feministische Themen aufgreifen.
  • Es sollte einen safe-space für Frauen* bieten.
  • Es sollte die Frauen* aus den unterschiedlichen Statusgruppen an den Hochschulen verbinden.

Das erste Semester war so etwas wie der Probedurchlauf für #feministisch_vernetzt, vier Programmpunkte wurden geplant: ein feministisches Lektüreseminar zum Buch „feministisch. 100 Seiten“ von Barbara Streidl mit abschließendem Autorinnengespräch, ein Gesprächsabend mit Prof’in Dr. Katharina Dahm von der Hochschule Mainz, eine feministische Weinwanderung und ein offener Treff. Das Programm wurde von vielen Menschen gelobt, stattfinden konnten am Ende jedoch nur das Lektüreseminar, das Autorinnen-Gespräch und der Gesprächsabend. Für die Teilnehmerinnen, die dort waren, waren es nach eigener Aussage bereichernde Abende, die Organisatorinnen hätten sich aber etwas mehr Zulauf gewünscht. Darum wurden aus dem ersten Probedurchlauf Konsequenzen gezogen, es wurde offen an den Hochschulen zu einem Planungstreffen eingeladen und das Programm wurde etwas verkleinert: Im Wintersemester 2024/25 gab es wieder ein feministisches Lektüreseminar (diesmal zu Rebekka Endlers „Das Patriarchat der Dinge“), einen Gesprächsabend mit Prof’in Dr. Sabine Corsten von der Katholischen Hochschule Mainz und eine Seminarreihe „Die Frau in der Musik“, die im Rahmen eines Seminars von einer Studentin der Katholischen Hochschule durchgeführt wurde. Auch jetzt zeigte sich das gleiche Phänomen wie im Semester zuvor: Das Programm wurde gelobt, die Teilnahme war jedoch gering.

Die fünf Frauen, die #feministisch_vernetzt ins Leben gerufen hatten, hatten eine Pilotphase von insgesamt drei Semestern festgelegt. Nachdem die Teilnahmerzahlen gleichbleibend niedrig blieben, wollten sie das Projekt nach dem Sommersemester 2025 eigentlich beenden. Kurz vor Ende der Vorlesungszeit (und zu dem Zeitpunkt, an dem dieser Artikel geschrieben wurde) trat jedoch der Vorstand der studentischen Selbstverwaltung an der Katholischen Hochschule mit der Frage an Ulrike Gerdiken heran, ob man nicht mit #feministisch_vernetzt zusammenarbeiten könne. Das Projekt scheint also doch eine Wirkung entfaltet zu haben und es könnte sein, dass #feministisch_vernetzt sich weiterentwickelt. Die SKH, Ulrike Gerdiken und der Diözesanvorstand werden dazu in Kontakt bleiben. Wie es weitergeht, werden Sie über den Newsletter erfahren. Falls Sie Fragen zu #feministisch_vernetzt haben, wenden Sie sich gerne an Prof’in Dr. Ulrike Gerdiken (ulrike.gerdiken@frauenbund.de).