Eine Kirche für den Frieden

Wallfahrt der Diözesanverbände Trier, Speyer und Mainz nach Frankfurt zur Frauenfriedenskirche

Die Glocken schlagen gerade elf, als die letzten Frauen am Vorplatz der Frauenfriedenskirche im Frankfurter Stadtteil Bockenheim ankommen. Der Himmel an diesem Samstagvormittag ist besonders blau, die Blätter der Bäume schon bunt verfärbt. Insgesamt 72 Frauen aus Trier, Speyer und Mainz tummeln sich am Vorplatz der Frauenfriedenskirche und unterhalten sich angeregt. Die Freude über das Wiedersehen nach so langer Zeit ist groß. Stefanie Peters vom Diözesanvorstand Trier begrüßt alle und bringt Bewegung in die Gruppe: Die Frauen sollen sich nach Diözese aufstellen. Bei der Frage, wer länger als 20 Jahre im Frauenbund aktiv ist, hebt etwa die Hälfte der Frauen die Hand. Es folgt spontaner Applaus für so viele Jahre des Engagements. „Und was würden Sie tun, wenn Sie die Königin von Deutschland wären?“, fragt Stefanie Peters als Nächstes. „Ich würde mich für Frauenrechte und soziale Gerechtigkeit einsetzen.“, sagt Monika Keggenhoff vom Diözesanverband Speyer. Franziska Baumgartner, die Vorsitzende des Freundeskreises der Frauenfriedenskirche, bedankt sich im Anschluss für die große Unterstützung des Frauenbundes bei der Restaurierung der Frauenfriedenskirche. Beim anschließenden Mittagessen aus Kartoffelsuppe und Brötchen sitzen die Frauen an Tischen zusammen und unterhalten sich ausgiebig. Danach folgt die erste Führung durch die Kirche mit Frau Stoffels als Guide, die zuerst die Geschichte der Frauenfriedenskirche erzählt: Das Leid im Ersten Weltkrieg, allem voran die Schlacht in Verdun 1916, war der Anlass nach dem Wunsch eines Symbols, das für den Frieden steht. Hedwig Dransfeld, die damals Vorsitzende des KDFB war, entwickelte deshalb einen Plan zum Bau einer Kirche, die für genau dieses Anliegen stehen sollte. Die Idee fand deutschlandweit Anklang, es konnten damals 900.000 Reichsmark gesammelt werden. Das Geld ging durch die Hyperinflation 1921 jedoch verloren. Trotzdem ließen sich die Frauen nicht den Mut nehmen, 1924 konnten wieder 450.000 Reichsmark gesammelt werden, 1927 wurde der Grundstein gelegt und 1929 die Kirche fertig gestellt. Im Zweiten Weltkrieg wurden bei den Luftangriffen Dach und Fenster zerstört und erst in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Als es 2015 durch Bewegungen im Boden zu Rissen in der Fassade und der Taufkapelle kam, entschied man sich zu einer tiefgreifenden Sanierung, die im November 2020 fertig gestellt wurde.

Die Kirche ist bekannt für den modernen Bau, bei dem sich der Altar in der Mitte befindet, zur Gemeinde hin. Das war den Frauen damals besonders wichtig. Das Licht, das durch die bunten Fenster in die Kirche fällt, bleibt an den hellen Kirchenwänden hängen. Das ist kein Zufall, die Wandfarbe wurde bewusst so gestaltet, dass sie mit dem Licht spielt.

Nach Kaffee und Kuchen folgt die Abschlussandacht in der Kirche. Da die 2G Regel eingehalten wurde, darf auch gesungen werden, was besonders schön ist. Gabriele Möke vom Diözesanverband Mainz bedankt sich beim Diözesanverband Trier für die Organisation der Wallfahrt. Nach einer herzlichen Verabschiedung machen sich die Frauen mit Bus, Auto oder Bahn und vielen schönen Erinnerungen auf den Heimweg.

Einladung zur Lutherausstellung in Worms

Am Samstag, 11.12.2021
Führungen um 14:30 Uhr und 16:30 Uhr

Treffpunkt: Weckerlingplatz in Worms


Liebe Frauenbundfrauen,

der Diözesanverband Mainz lädt Sie herzlich zur Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest 15212021“ nach Worms ein. Anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Widerrufsverweigerung Martin Luthers auf dem Wormser Reichstag präsentiert die Ausstellung im Museum der Stadt Worms neben Martin Luther verschiedene Persönlichkeiten, die über die Jahrhunderte hinweg für ihre Ideale in Wort und Tat mutig und entschlossen eintraten und nicht selten für ihre Zivilcourage auch mit ihrem Leben bezahlten.


Anmeldung bis 15.11.21 im Diözesanbüro Mainz.

Je nach Nachfrage wird ein Bus organisiert.


Organisatorischer Hintergrund:
Eine Führung durchs Museum dauert in etwa eine Stunde. An einer Führung können 15 Personen teilnehmen, weshalb wir zunächst zwei Führungen, die Erste beginnt um 14:30 Uhr, die Zweite um 16:30 Uhr, gebucht haben. Je nach Anzahl der Anmeldungen teilen wir Sie einer der beiden Uhrzeiten zu, worüber Sie rechtzeitig benachrichtigt werden. Der Preis pro Person beträgt 5,00 Euro.


Wir freuen uns auf einen gemeinsamen Tag in Worms!

Der Diözesanverband Mainz

Einladung Lutherausstellung als PDF zum Download

 

Pilgern für einen Tag

Samstag, 11. September 2021
10.00 Uhr – 17.00 Uhr

 

Treffpunkt:
Pfarrzentrum Worms-Abenheim, An der Kirche 2, 67550 Worms

Unser Pilgerweg führt uns (ca. 16 km) durch das abwechslungsreiche schöne Rheinhessen.
In einem Weingut machen wir gegen 13.00 Uhr Rast. Dort erwartet uns ein typisch rheinhessisches Essen: Grummbeersupp, Zwiwwelkuche, auf Wunsch auch vegetarisch, oder Werschtscher. Gestärkt geht es weiter zum Ziel.
Dort endet unser Pilgerweg bei Kaffee und Kuchen.

Bitte feste Schuhe, Rucksack mit Getränk und kleinem Snack mitbringen.

Anmeldung bis 5.9. bei  MariaKaltenthaler:
Tel.06242/3015 oder info@frauenbund-abenheim.de

Da wir das Essen vorbestellen müssen bitten wir um Mitteilung, wer vegetarisch oder eine Wurst möchte!

Wir freuen uns auf unseren gemeinsamen Pilgertag.

Zweigverein Worms-Abenheim

Frauen unterwegs…

Bei den KDFB Frauen des Diözesanverbands Mainz steht Pilgern schon seit mehreren Jahren im Programm.

 2017 – Das Lutherjahr, eine Idee und ein neuer Weg waren geboren.

Martin Luther, der spätere Reformator wurde am 10.11.1483 als Sohn wohlhabender Eltern geboren. Ihm wurde eine umfassende Schulbildung zuteil und er studierte an der Uni Erfurt die freien Künste. Während eines Gewitters gelobte er Mönch zu werden und trat in das Kloster der Augustiner Eremiten in Erfurt ein. Sieben Jahre, ein Theologiestudium und eine Romreise, später promovierte der Mönch in Theologie. Im Verlauf seiner Tätigkeit als Professor an der Uni Wittenberg entwickelte er allmählich das Prinzip „von der Gerechtigkeit Gottes allein aus Gnade.“ Im Oktober 1517 verfasste er 95 Thesen, die auf kirchliche Missstände Bezug nahmen.
Auf Betreiben des Mainzer Erzbischofs wurde von päpstlicher Seite ein Verfahren gegen Luther ausgesprochen. Da dieser jedoch nicht von seinen Thesen abweichen wolle, folgte 1521 die Exkommunikation und Reichsacht.

1525 bat Luther den sächsischen Kurfürsten darum, eine Kirchenvisitation anzuordnen. Dieses Konzept wurde in ev. Gebieten bald zur Regel und begründete die Entwicklung zu konfessionellen Landeskirchen. Die kath. Reichstände wollten 1529 auf dem Reichstag zu Speyer die Aufhebung der teilweisen Duldung der ev. Stände durchsetzen. Diese wehrten sich dagegen und legten eine Protestschrift vor. Seitdem nennt man die ev. Christen Protestanten.

Rückblick: „das wichtigste Stück des Reisegepäcks, ist ein fröhlich Herz“

2017 Eisenach – Höhnebach

Eine Übernachtung in der Jugendherberge, die mit unseren Schulerfahrungen nichts mehr zu tun hatte. Wanderung zur Wartburg auf Irrwegen und steil bergauf mit Besichtigung der Ausstellung „Luther“ in der Burg. Zur Belohnung geb es ein leckeres Eis. 3 Tage unterwegs. Am letzten Tag Abschluss im neu eröffneten „Wohnzimmer Cafe“ mit Sammeltassen selbst gebackenem Kuchen und Musikbox sowie der Besichtigung der schönen Gartenanlage der Dame des Hauses. Diese ließ es sich auch nicht nehmen uns, ihre ersten Gäste, vom Bahnhof aus noch zuzuwinken.

2018 Bad Hersfeld – Alsfeld

Eine Stadtführung und ein Museumsbesuch im „Wortreich“, wo es viel zu erkunden und entdecken gab. Außerdem eine noble Herberge. Zum Ausklang des ersten Tages ging es zu den Festspielen. Aufgeführt wurde das Musical „Titanic“ in der Freilichtbühne der Burgruine.
Gabi Hemer ließ es sich nicht nehmen, nach der Abschlussfeier ihres Sohnes noch zu uns zu stoßen.

2019 Alsfeld – Lich

Hitzebedingter Schweigemarsch, kein Schatten in Sicht, gefühlte kilometerlange Strecke in sengender Hitze. Wir lernen infizierte Insektenstiche mit Bananenschale zu therapieren.

Im bestellten 3 Bettzimmer fehlt trotz intensiver Suche das dritte Bett.

2020 Lich – über Friedberg nach Bad Vilbel

Pandemiebedingte Pause

2021 Osthofen – Worms

Wir sind am19.06.2021 mit 15 Pilgerinnen rechtzeitig zur 500 Jahr Feier am Ende des Lutherweges in Worms angekommen. Bei gefühlten 35 Grad haben einige für die letzten km den Bus genutzt, bevor es nach einem erfrischenden Eis gemeinsam in die Magnus Kirche in Worms ging. Nach einer kurzen Information des Kirchenführers durften wir noch den Klängen der Orgel in Kombination mit einer kleinen Holzorgel lauschen, bevor wir den Tag mit einer Wortgottesfeier abschlossen.

Die wunderschönen Erlebnisse haben uns inspiriert 2022 eine neue Thementour anzustreben.

Pilgern als Begegnung mit dem Fremden

Die Pandemie fordert uns heraus, weckt aber auch unser kreatives Potential.

Was tun wenn die Sehnsucht nach spirituellen Impulsen und Begegnung groß sind, die Inzidenz aber zu hoch, um sich mit allen zu treffen?

Man lässt die Veranstaltung mehrmals stattfinden!

So geschah es im Mai in Bensheim 30 Frauen trafen sich in drei Gruppen zu einem Pilgertag auf dem Bensheimer Franziskusweg.

Ausgestattet mit Impulsfragen und einem Pilgerheft machten sich die Frauen in Zweiergruppen auf den Weg, das franziskanische Tau als Wegweiser nutzend. Die wundervoll gestalteten Stationen zum Sonnengesang luden nicht nur dazu ein, die Schöpfung mit allen Sinnen wahrzunehmen, sondern achtsam einen Blick „dahinter“ zu wagen: Das „Du“ Gottes kommt uns auf unserem Lebensweg entgegen. Auch bedeutet pilgern, sich dem Fremden und unbekannten zu stellen und dem entgegenzugehen, was belastet und ängstigt. Die Vielfalt der Lebenspfade lässt uns nicht immer eine Wahl. Der Weg zu Frieden und Versöhnung kein leichter Gang und Tod und Loslassen ist ein Teil meines Lebens, die ich wie Franziskus als Bruder begrüßen darf.

Alle drei Veranstaltungen waren geprägt von intensiven und persönlichen Gesprächen und fanden zu den Klängen des Sonnengesangs ihren Abschluss am Tor des Schönberger Friedhofs.

Mit einem kleinen Tau und dem franziskanischen Segen entließen Hildegard Sickinger ( Referentin) und Christina Feifer ( geistliche Beirätin) die Teilnehmerinnen zurück in ihren Alltag. Rückblickend war es eine gelungene Veranstaltung, die auf Wunsch der Teilnehmerinnen bestimmt einmal wieder in diesem Format stattfinden wird.